Die letzten Zeugen - Das Buc

MARIA SAIDLER


 
 

MARIA SAIDLER

wirkte in Österreich, Wien

Die Wiener Köchin, die nach der Deportation ihrer Arbeitgeber eine Jüdin rettete

Maria Saidler arbeitete als Köchin bei der jüdischen Familie Fleischner und arbeitete nach dem Anschluss auch ohne Bezahlung weiter. Nach der Deportation ihrer Arbeitgeber, die in Auschwitz ermordet wurden, nahm Maria Saidler die Jüdin Anna Sommer bei sich auf und versteckte sie bis zu Kriegsende in ihrer Wohnung.

In den 1930ern war Maria Saidler in Wien Köchin im Hause der jüdischen Familie Fleischner. Nach dem Anschluss konnte die Familie sich keine Köchin mehr leisten und Frau Fleischner wurde krank. Maria Saidler verstand sich gut mit ihren Arbeitgebern und wollte ihnen beistehen. Sie arbeitete ohne Gehalt weiterhin für die Familie.
Im Herbst 1942 wurden die Fleischners nach Theresienstadt deportiert – das Angebot Maria Saidlers, sich in ihrer Wohnung zu verstecken, hatten sie abgelehnt. 1944 wurden die Fleischners nach Auschwitz deportiert und getötet.

Maria Saidler versteckte inzwischen eine andere Jüdin in ihrer Wohnung: Anna Sommer. Tagsüber half diese einem halbjüdischen Freund bei den Näharbeiten, zu denen er gezwungen wurde und so konnte sich Anna Sommer ein bisschen Geld dazu verdienen. 

Anna Sommer überlebte den Krieg. Ihre Tochter Therese war noch vor Kriegsbeginn in den Iran emigriert. und kehrte erst nach Kriegsende wieder nach Wien zurück.

Der Sohn des Ehepaares Fleischner überlebte den Krieg ebenfalls. Er zog nach England um und änderte seinen Nachnamen auf Fleming.


Siehe Meisels (1996) "Die Gerechten Österreichs"
Siehe auch Gutman et al. (2005) „Lexikon der Gerechten unter den Völkern: Deutsche und Österreicher“


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