| Folgende Informationen sind von 
        Pinkas Likwornik        verfügbar: 
            Die Recherche wurde von 
        Stefanie, 19 Jahre, Handelsschule Mistelbach,  
        übernommen.
               
                | geboren am | 15.05.1888 in Radautz |   
                | letzte bekannte Wohnadresse |  |   
                | andere Wohnadresse(n) |  |   
                | Deportation | von Drancy nach Sobibor bzw. Majdanek am 04.03.1943 |   
                | gestorben | - Todesdatum unbekannt - |  
 Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:
  
            
               
                | Unterstützung bei Recherche durch Enkelin Petra Pawlowitz mit pers.Korrespondenz, Fotos, Dokumente usw. 
 Geb. 15.6.1888, Radautz, Rumänien
 
 Volksschule u. Dtsch.Sprach.Gymnasium in Radautz
 philosophische Fakultät, Chernowitz
 
 wohnhaft in Wien ab 1909
 weitere Studienzeit auf Exportakademie u.juristischer Fakultät,
 Promoviert zum Doktor d.Rechte in Wien
 1915	geheiratet Gisela Sokal
 1.Weltkrieg
 bis 1918	  k.u.k.Leutnant d.Reserve
 Berufslaufbahn: unteranderem bis zum Berufsverbot 1934 :Beamter in der Wr.Städt.Versg.
 1919	Geburt v. Tochter  Ellen Ruth
 1924	Geburt v.Sohn Wolfgang Raphael
 Letzte Adresse Wien 12., Schlöglgassse (Hetzendorf)
 1938		Emigration der Tochter nach England(Hausmädchen, Fabriksarb.,Hilfskrankenschwester), Sohn m.Kindertransport n.England
 11.12.1938	Ausreise mit Ehefrau nach Mulhouse, Elsaß, Frankreich
 1939 bis 1940 Gray, Frankreich bis zur Besatzung d. Deutschen
 1940 bis 1942.Sete, Frankreich
 3.3.1943	letzte Postkarte an Gisela mit Ankündigung der Abreise am 4.3.1943
 4.3.1943	wird von Ehefrau getrennt, Drancy b. Paris/Auffang-Lager
 9.3.1943	Majdanek/Gaskammer
 1943	Ehefrau Gisla kommt ins Lager in Gurs, kann aber befreit werden, überlebt in Montauban b. Schwager Max  Likwornik, franz.Off.d.Resistance (der sie auch aus dem Lager holen konnte) 1945 nach Manchester zu ihrem Sohn und Tochter und 1949 zurück nach Wien
 Tochter Ellen Ruth kehrt September 1946 nach Wien zurück, heiratet und bekommt 1947eine Tochter (Petra) und 1951 einen Sohn (Gregor)
 Sohn Wolfgang Raphael wird Brit.Staatsbürger, war in der brit.Armee, heiratet, heißt dann Wolf Lee und bleibt in England, bekommt noch während des Krieges einen Sohn (Peter)
 
 Wolf Lee wurde mit all den Erlebnissen nie fertig und beging in den 70er Jahren  1 Jahr nach seiner Frau Hannelore Lee Selbstmord.
 Ellen R. ist im 81. Lebensjahr gestorben.
 
 Cousins, Cousinen, Schwiegermutter und Bruder.v. Pinkas Likwornik wurden auch in versch.Lagern umgebracht
 
 |  Der Brief an den/die Ermordete/n :  
            
               
                | Lieber Pinkas Likwornik! 
 Unsere Gruppe, bestehend aus Stefanie, Katrin, Martina, Petra und Christoph, verfolgten auf erschüt-ternde Art und Weise deinen Lebensweg. Mit Hilfe deiner Enkelin Petra Pawlowitz konnten wir mehr über dich und deinen letztendlichen „Leidensweg“ erfahren. Sie erzählte uns auch über deine Frau und deine zwei Kinder, zeigte uns die Briefe an deine Familie, deine Zeugnisse und die unzähligen Auffang-lager. Bei diesen Gesprächen mit deiner Enkelin, die uns ausführlich über dich berichtet hat, waren wir schwerst erschüttert über diese brutalen Diskriminierungen, die du über dich ergehen lassen musstest.
 Wir konnten uns gar nicht vorstellen, wie furchtbar brutal die „Nazi-Bestien“ das alles durchgezogen haben und was für Qualen und Erniedrigungen du und deine Leidensgenossen erleiden mussten.
 Mit tiefster Erschütterung und Betroffenheit nehmen wir Anteil an deinem persönlichen Schicksal und des gesamten jüdischen Volkes. Für und ist es einfach nicht nachvollziehbar, wie so ein Verbrechen an die Menschheit geschehen konnte.
 Auch die Menschen unserer Tage scheinen nichts aus deiner bzw. eurer Geschichte gelernt zu haben. Mitten im modernen 20. und 21. Jhdt., in Europa, finden solche grausamen Geschehnisse an Menschen die auf irgendeine Weise anders sind, auch jetzt noch statt.
 
 Steffi: Lieber Pinkas! In den letzten Wochen habe ich viel über Geschichte gelernt und leider waren es keine positiven Punkte. Leider kann ich an dieser Stelle nicht viel sagen, aber ich glaube, dass du weißt wie ich über diese Gräueltaten denke. Mein einziger Wunsch an die Zukunft ist, dass die Menschen endlich beginnen aus der Vergangenheit zu lernen. Doch ich befürchte, dass dieser immer ein Wunsch bleiben wird.
 
 Kathy: Lieber Pinkas! Ich bin zutiefst erschüttert was mit dir passiert ist. Was mich traurig stimmt ist, dass die Menschen aus diesen bestialischen „Nazitaten“ noch immer nichts gelernt haben. Mein Wunsch an die Zukunft ist, dass die Menschen endlich akzeptiert, dass man vor Fremden bzw. Men-schen die anders sind, keine Angst zu haben braucht. Alle Menschen sind gleich – überall!!!
 
 Martina: Lieber Pinkas! Durch deine Enkelin haben wir sehr viel über dich erfahren und waren sehr schockiert darüber. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Menschen so grausam sein können und jeman-den umbringen, nur weil es ihnen einer vorschreibt. Ich wünsche mir für die Zukunft, dass die Menschen mehr aufeinander Rücksicht nehmen. Zuletzt möchte ich noch sagen, dass ich das alles nicht wirklich verstehen kann und mich die „Dummheit“ der Menschen sehr traurig macht!
 
 Petra: Lieber Pinkas! Das was wir in den letzten Wochen über dich erfahren haben, ist irgendwie kaum zu glauben. Dass Menschen so grausam sein können, ist unvorstellbar. Ich wünsche mir für die Zukunft, dass Menschen, die anders sind, akzeptiert werden und nicht immer verspottet oder ausgeschlossen werden. Das wäre mal ein Anfang...
 
 Christoph: Lieber Pinkas! Was wir in den letzten Wochen erfahren haben, war für mich sehr erschüt-ternd. Was für Qualen die Menschen durch machen mussten. Für die Zukunft wünsche ich mir, dass alle Menschen ein geregeltes Leben führen können.
 
 Hochachtungsvoll!!
 |  Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel): Zurück zur Übersicht |