| Folgende Informationen sind von 
        Oskar Kiraly        verfügbar: 
            Die Recherche wurde von 
        Tobias, 14 Jahre, grg13, wenzgasse 7,  
        übernommen.
               
                | geboren am | 02.05.1914 in Wien |   
                | letzte bekannte Wohnadresse |  |   
                | andere Wohnadresse(n) |  |   
                | Deportation | von Auschwitz nach  am 16.03.1943 |   
                | gestorben | - Todesdatum unbekannt - |  
 Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:
  
            
               
                | Lebenslauf von Oskar Kiraly 
 Namensherkunft: Kiraly kommt wahrscheinlich vom ungarischen Wort Kirai und heißt König
 Mutter:  Serafin Kiraly
 geboren in Byod am 3.2.1881
 gebürtige
 ehel. Tochter des Saum und der Marie
 
 Vater:    unbekannt
 
 Oskar:   geboren am 2.Mai 1914 in einer Frauenklinik (ehelich)
 
 erster Wohnort: Favoritenstr. 29 (alter Standort, neues Gebäude)
 
 Taufpate: Moriz Mugar
 Beamter
 Letzte bekannte Adresse: Leitenstettengasse 2
 
 Erlernter Beruf: Erzieher
 
 Aufenthalt: bis Sommer 1939 in Wien
 Letzte Adresse: Goldschlagstr. 84 (alter Standort, neues Gebäude)
 
 Mutter lebte vor ihrer Deportation am 17.Juli 1942 in der Augartenstr. 23
 (nach Auschwitz Birkenau)
 
 Verhaftung:  11.1.1940 in Luxemburg
 
 Urteil: vom Landesgericht Wien ins Zuchthaus Stein an der Donau
 
 Sohn:  Raimund Frühling, geboren am 11.3.1941
 Mutter des Sohns: Johanna Frühling, geboren am 21.12.1910  ,ebenfalls in Stein inhaftiert
 
 Deportation: 16.3.1943 nach Auschwitz Birkenau
 
 tragisches Ende: Johanna Frühling wurde wegen Blutschande erschossen
 Oskar Kiraly wurde wahrscheinlich in der Gaskammer ermordet
 
 |  Der Brief an den/die Ermordete/n :  
            
               
                | Wien am 28.4.03 
 Sehr geehrter Oskar Kiraly!
 
 Wir sind zwei Schüler und heißen Tobias und Daniel. Wir haben im Zuge des Projekts „Letter to the Stars“ über sie recherchiert. Anfangs bekamen wir außer Ihrem Namen, Geburtsdatum und Ihrer letzten Wohnadresse nichts in die Hand gedrückt und wir mussten viele Archive durchstöbern um Informationen über Ihren Lebenslauf zu erhalten. Zuerst gingen wir zwei Mal ins Wiener Stadtarchiv. Dort fanden wir den Namen Ihrer Mutter sowie den Ihres Taufpaten. Leider wurde uns der Ihres Vaters nicht bekannt, da Sie unehelich auf die Welt kamen und ihr Vater dürfte sich schon davor von Ihrer Mutter getrennt haben. Später besuchte Tobias die Israelitische Kultusgemeinde und das Dokumentationsarchiv Österreichs mehrmals. Dort stieß er auf Ihre Lebensgefährtin, auf Ihren Sohn und fand Unterlagen über Ihren Beruf. Auch ihren Todesort konnten wir finden. Einige Wochen später fuhren wir erneut zum Dokumentationszentrum des Bundes jüdischer Verfolgter, zum jüdischen Museum Wien und zur Heraldisch- Genealologischen Gesellschaft „Adler“ jedoch erfolglos.
 
 Hier sind alle uns bekannten Daten über sie:
 
 •	geboren am 2.5.1914 in Wien (unehelich)
 •	Wohnort der Mutter: Favoritenstraße 29
 •	Name der Mutter: Serafin Kiraly
 •	Beruf: Erzieher
 •	Letzte Wohnadresse in Wien: 14, Goldschlagstraße 84
 •	Lebte bis 1939 in Wien
 •	Festgenommen am 11.12. 1940 in Luxemburg
 •	Landesgericht Wien => Urteil: Zuchthaus Stein a. d. Donau
 •	Lebensgefährtin: Johanna Frühling
 •	Sohn Raimund Frühling *11.3.1941
 •	11.1.1943 von Gestapo erkennungsdienstlich erfasst
 
 •	am 16.3.1943 nach Auschwitz-Birkenau deportiert
 •	letztes Schreiben vom 25.6.1943 aus Birkenau
 •	Johanna Frühling wurde in Birkenau wegen Blutschande erschossen
 
 
 Wir bedauern ihr Schicksal zutiefst.
 
 
 
 
 Hier ist der Standort seines ehemaligen Hauses:
 
 
 Goldschlagstr. 84
 
 Zwischen diesen zwei Gebäuden befand sich das Haus Ihrer Mutter:
 
 
 Favoritenstr. 27 und 31 (29 ist nicht mehr vorhanden)
 
 |  Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):  
            
               
                | Brief an die Zukunft! 
 30.4.2003
 
 
 Wieso können wir den Menschen keine Chance geben, ihre Lebensweise auszuleben ohne diskriminiert zu werden. Stattdessen nehmen wir gegen jegliche fremde Person unbegründete Vorurteile in den Mund und verletzen sie zutiefst.
 Im Jahre 1939 erreichte der Rassismus mit der Vergasung von Millionen jüdischer Bürger und anderer Minderheiten seinen Höhepunkt. Sechs Jahre später und auch heute noch wurde und wird das Thema Rassismus unter den Tisch gekehrt. Dies war einer der größten Fehler unserer Zivilisation. Nahezu alle Dokumente verschwanden und niemand wollte mehr über diese Zeit reden und die Verfolgung ging im Untergrund weiter.
 Mehrmals im Jahr stehen Berichte über Anschläge von rassistischen Gruppierungen in der Zeitung. Ich hoffe, dass wir es eines Tages schaffen, diese Menschen zum Umdenken zu bewegen.
 
 Gott sei Dank hatten Journalisten und Historiker vor kurzem die Idee, über die jeweiligen Geschichten der Opfer Österreichs zu recherchieren. Wenig später bekam die Öffentlichkeit Wind davon und so wurde das Projekt „Letter to the stars“ ins Leben gerufen. Diese Initiative ist auch dringend nötig geworden, denn die wenigen überlebenden Zeitzeugen werden wohl bald sterben und so müssen wir so viel wie möglich dokumentieren.
 
 Nun nehmen über 800 Schulen aus Österreich daran teil, unter ihnen auch unsere Lehranstalt das Wiener GRG 13, Wenzgasse. Die meisten Schüler legten sich sehr ins Zeug.
 Endlich gibt es mal ein Projekt, das die Gräueltaten unserer Vorfahren aufzudecken versucht, an dem wir praktisch Geschichte erleben können. Hoffentlich wird es auch als dieses genutzt!
 
 Bitte schicken Sie diesen Brief an das Projektbüro „A Letter to the Stars“
 1060 Wien
 Mariahilferstraße 123/3/38
 
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