| Folgende Informationen sind von 
        Grete Pulgram        verfügbar: 
            Die Recherche wurde von 
        Anja, 15 Jahre, ARG Hollabrunn,  
        übernommen.
               
                | geboren am | 01.12.1911 in Ernstbrunn, NÖ |   
                | letzte bekannte Wohnadresse |  |   
                | andere Wohnadresse(n) |  |   
                | Deportation | von Wien nach Izbica am 15.05.1942 |   
                | gestorben | - Todesdatum unbekannt - |  
 Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:
  
            
               
                | Grete Pulgram wurde als Tochter eines Greißlers in Ernstbrunn/NÖ am 01.12.1911 geboren. Sie besuchte auch die Volks- und Bürgerschule in diesem Ort. Dem Mädchen wurde viel Fleiß und guter Erfolg bescheinigt. Auch im Religionsunterricht hatte sie ein “Sehr gut”. Auf Grund der Arisierung wurde die Familie nach 1938  aber gezwungen, Haus und Geschäft für nur 100 Reichsmark an die röm.-katholischen Familie Oberenzer zu verkaufen. Dieses Geld  reichte aber bei weitem nicht um geschlossen auszuwandern. Also wurden nur die jüngsten Mitglieder der Familie ins Ausland (wahrscheinlich nach Großbritannien) gesendet. Grete und die übrigen zogen in Gemeindewohnungen in Wien Hietzing. Von dort wurden sie am 15.05.1942  im Alter von 31 Jahren in das jüdische Ghetto/Auffanglager Izbica in Polen deportiert.
 
 Kein Gefangener in diesem Ghetto ist je nach Österreich heimgekehrt. Die Insassen wurden allesamt in das Konzentrationslager Belzec gebracht, wo sie mit  Autoabgasen vergiftet wurden.
 
 Verwandte von Grete Pulgram leben, nach Angaben von Ernstbrunner Einheimischen, noch heute in Amerika und Großbritannien. Es ist uns leider nicht gelungen, mit ihnen Kontakt aufzunehmen.
 |  Der Brief an den/die Ermordete/n :  
            
               
                | Liebe Grete! Meine Freunde und ich versuchen seit einigen Wochen, einiges über Sie und Ihre Lebensgeschichte herauszufinden. Aufgrund des Projekts "Letter To The Stars" haben wir uns bei Gemeindeämtern, Pfarrgemeinden und im Internet informiert um etwas über Sie herauszufinden. Wir mussten zu unserem Leid feststellten, dass Sie in einem Vernichtungslager ums Leben gekommen sind. Weil es für uns schwer ist einen Brief an Sie zu schreiben, in dem wir Ihnen mitteilen, dass Ihr Schicksal uns sehr erschüttert hat, haben wir uns etwas anderes einfallen lassen. Und zwar zwei Elfchen:
 
 Belzec
 Menschen vergast
 ausgeschlossen, einsam, verletzt
 Menschen genau wie wir
 Juden
 
 Tod
 viele Unschuldige
 aus welchem Grund
 zu Entkommen war unmöglich
 Außenseiter
 
 Was morgen ist
 auch wenn es Sorge ist
 ich sag: JA
 |  Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):  
            
               
                | Die Ereignisse während des Nazi-Regimes sind erschreckend. Heute können sich viele gar nicht vorstellen, dass es solche Gräueltaten je gegeben hat. Und das, obwohl diese Vergangenheit heute noch ständig präsent ist. Noch immer gibt es unvorstellbare Gewalt, neuerdings sogar live im Wohnzimmer, wie die Fernsehübertragungen des Irakkrieges zeigen. Einzelne Menschen bestimmen über das Schicksal Millionen anderer, ohne daran zudenken. Auch das wird jetzt gerade in der Politik des amerikanischen Präsidenten sichtbar. Alles Handlungen der Vereinigten Staaten werden vom Rest der Welt mehr oder weniger einfach hingenommen. Aber nicht in der Weltpolitik begegenen wir täglich unserer Vergangenheit. Ereignisse vor der Haustür machen uns Gewalt bewusst, auch im Bezug auf den Nationalsozialismus. Skinheads ziehen in Gruppen durch die Städte, Ausländerhass schlägt uns an jeder Ecke entgegen. Wir müssen uns wieder stärker bewusst machen, dass wir Gewalt & Feindschaft verhindern können, wenn wir uns dafür einsetzten! |  Zurück zur Übersicht |