Liste der Ermordeten


Folgende Informationen sind von Johanna Schlesinger verfügbar:

geboren am 11.03.1859 in Ziersdorf, NÖ
letzte bekannte Wohnadresse
andere Wohnadresse(n)
Deportation von Wien nach Theresienstadt am 14.07.1942
gestorben in Theresienstadt am 18.12.1942
Die Recherche wurde von Stefanie, 15 Jahre, BG/BRG Hollabrunn, übernommen.

Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:

Johanna Schlesinger, geb. Kohn, wurde am 11.3.1859 in Ziersdorf (NÖ) geboren. Sie war verwitwet und betrieb in Krems am Südtirolerplatz Nr.1 eine Branntweinschank. Nach ihrer Vertreibung aus Krems lebte sie in Wien, 2.Bezirk, Zirkusgasse 21/I/12. Ihre letzte Wohnadresse ist Wien 2, Lichtenauergasse 7/32. Am 14.7.1942 wurde sie nach Theresienstadt deportiert, wo sie am 15.7.1942 ankam und am 18.12.1942 verstarb bzw. umgebracht wurde. Ihre letzte Nachricht kam am 14.7.1942 aus Theresienstadt. Ihre Angehörigen heißen Sohn Richard und Kate Schlesinger.

Der Brief an den/die Ermordete/n :

Liebe Johanna!
Wir haben uns mit deinem Schicksal auseinandergesetzt bzw. beschäftigt, weil unsere Klasse an dem Projekt "A Letter To The Stars", das die verschiedenen Lebensgeschichten der einzelnen, leider oft in Vergessenheit geratenen Naziopfer, zu erarbeiten versucht, teilnimmt.
Wir haben uns für dich entschieden, weil wir in bzw. in der Nähe deines Geburtsortes leben.
Es ist bemerkenswert, dass du trotz deiner fürchterlichen Erlebnisse in Theresienstadt ein so hohes Alter erreicht hast.
Leider konnten wir nicht sehr viel über deine Angehörigen und dich herausfinden. Es ist uns aber dennoch gelungen, uns einen kleinen Einblick in dein meist trauriges Dasein zu verschaffen.
Es ist uns natürlich bewusst, dass es äußerst schwierig ist, das Leid, das du erfahren musstest, aber auch alles Schöne, das du erlebt hast, nachzuvollziehen.
Trotzdem wünschen wir dir alles Gute!

Mögest du in Frieden ruhen.
Deine Stefanie, Stefanie und Karin.

Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):

Liebe Zukunft!
Als Jugendliche vertreten wir die Meinung, dass Rassismus, Krieg, Verfolgung usw. schlecht für diese Welt sind und die darin lebenden Geschöpfe zerstören, vernichten, quälen und deren Leben äußerst negativ beeinflussen und schädigen. Die Menschen zerstören sich gegenseitig, sowohl psychisch als auch physisch, und zugleich ihre ganze Umwelt und das schon seit Jahrtausenden. Diese haben nicht und werden wahrscheinlich auch nie aus ihren schwerwiegenden Fehlern, die fatale Konsequenzen für die gesamte Menschheit hatten und haben, lernen.
In unserer Welt gab es, gibt es und wird es leider nie ein friedliches Zusammenleben zwischen den Menschen geben, weil der (mächtige) Mensch meist Gewalt und nicht Dialogbereitschaft als Lösungsmöglichkeit, um aus einer unumgehbaren und aussichtslosen Situation zu entkommen, in Betracht zieht.
Leider ist die Intoleranz der Menschen sehr oft durch die Regierung stark vertreten und lässt den Menschen nicht die ihnen zustehende Würde zukommen. Bedauernswerterweise dominierten und dominieren noch immer Rassismus, Krieg, Verfolgung und v.a. Hass in unserer Gesellschaft. Leider ist der Mensch nicht in der Lage, diese Gegebenheiten zur Gänze aus dieser Welt verschwinden zu lassen.
Zuletzt ist noch zu sagen, dass uns dieses Projekt sehr half, die Realität der Vergangenheit zu erfahren. Wir können sie aber nicht akzeptieren, geschweigedenn tolerieren.
Die schrecklichen Ereignisse, die vor dem zweiten Weltkrieg statt gefunden haben, werden uns stets auf eine schreckliche Zeit, die wir Gott sei Dank nicht selbst miterlebt haben, zurückblicken lassen.
Für die Zukunft wünschen wir uns, dass die Menschen toleranter, vernünftiger, hilfsbereiter und vor allem endlich gesprächsbereit werden.

Deine Stefanie, Stefanie und Karin.

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