Die letzten Zeugen - Das Buc

ILSE OLSINGER


 
 

ILSE OLSINGER

wirkte in Österreich, Wien

Die Polizistin, die ein jüdisches Ehepaar in der Wohnung versteckt hielt

Hilde Olsinger freundete sich mit der Jüdin Cornelia Storfer an, die sie später zusammen mit ihrem Mann bei sich in ihrer Wohnung versteckte.

Hilde Olsinger war bis 1938 Polizistin, aber nach dem Anschluss war sie politisch dazu nicht mehr vertrauenswürdig und wurde in eine Postfiliale versetzt.

Im Sommer 1943 rief der katholische Pfarrer, Prof. Hofbauer, alle Gemeindemitglieder dazu auf, Juden bei sich aufzunehmen.
Vorerst zögerte Hilde Olsinger, da sie zwei kleine Kinder zu Hause hatte, von denen man nicht erwarten konnte ein Geheimnis für sich zu behalten. Dann freundete Hilde Olsinger sich mit der Jüdin Cornelia Storfer an, die ihr bald mitteilte, dass sie zusammen mit ihrem Mann deportiert werden sollte. Hilde Olsinger bot dem Ehepaar daraufhin an, sich in ihrer Wohnung zu verstecken. Auch Olsingers Ehemann, der in der Armee war, unterstützte sie dabei.

Als Herr Storfer krank wurde und frische Luft brauchte, ging Hilde Olsinger mehrmals wöchentlich mit dem Kranken spazieren, obwohl das die Gefahr entdeckt zu werden wesentlich erhöhte. Als Wien bombardiert wurde, blieb Hilde Olsinger bei den Storfers in der Wohnung – Sie vertraute darauf, dass Gott, der die Storfers zu ihr geschickt hatte, ihre Wohnung nicht zerstören lassen würde.

Eines Tages klopfte die Gestapo an der Tür. Die Storfers befanden sich gerade im Bad. Hilde Olsinger wimmelte die misstrauische Gestapo gekonnt ab, und gab die Storfers als Gäste aus, die es unhöflich wäre, zu stören.

Das Ehepaar Storfer überlebte den Krieg und übersiedelte nach England.

Siehe Meisels (1996) "Die Gerechten Österreichs"
Siehe auch Gutman et al. (2005) „Lexikon der Gerechten unter den Völkern: Deutsche und Österreicher“

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