In den letzten Tagen ist so viel passiert, dass ich gar nicht weiß wo ich anfangen soll. Ich habe zwar noch nicht viel von New York gesehen, aber dafür mit vielen Überlebenden interessante und berührende Gespräche geführt – und das ist für mich persönlich viel wichtiger, als Sight-Seeing. Es gab einfach so viele Momente, an die ich mich sicher noch lange erinnern werde. Da währe zuerst einmal der nette Frankfurter bei Selfhelp, der als ich ihn zum Abschied (auf die Wange) küsste, ganz gerührt meinte: „I´ve got an Austrian kiss! I´ll never forget this moment.“ Oder als ich mit meinen Kontakt Kurt Goldberger kosher essen war und er mir alte Fotos zeigte: Gleich auf dem ersten war ein wunderschönes, fünfjähriges Mädchen mit Pagenkopf, das nett in die Kamera lächelte. Ich dachte, es sei seine Frau und kam gleich so: „Oh, this is the cutest girl I´ve ever seen.“ Wie sich herausstellte war das Mädchen auf dem Foto aber er! Trotzallem ist er für mich aber immer noch das süßeste Mädchen (sorry: der süßeste Junge) der Welt. Bei dem ganzen Essen mit ihm gab es zwar noch viele andere schöne und lustige Begenheiten, aber immer wenn ich an Kurt denke, dann fällt mir als erstes dieses Foto ein. Ein anderes Foto bei dem ich immer lachen muss, wenn ich an es denke, zeigt eine inzwischen 95-jährige ehemalige Wienerin, die wir zusammen mit einer Selfhelp-Sozialarbeiterin besucht haben. Das Foto wurde uns heimlich von ihrer Haushaltshilfe gezeigt, weil sie darauf „so sexy aussieht“ (Zitat der Haushaltshilfe). Was auch hunderprozentig stimmt - sie war wirklich wunderschön. Am Eindruckvollsten und Schönsten für mich war aber die Zeit die ich mit meinem zweiten Kontakt Johanna Trescher verbracht habe. Bei ihr war jeder Moment, ein Moment an den ich mich noch lange erinnern werde. Sie ist eine so bezaubernde Frau mit so einer berührenden Lebensgeschichte (sie kam mit 5 Jahren mit ihrer Mutter und ihrem Großvater nach New York; ihr Vater blieb in Wien) und ich habe mich bei ihr /mit ihr einfach nur wohl gefühlt. Unter anderem hat sie mir auch von ihrem Teddy erzählt, den sie ihn in Wien lassen musste, weil er so dreckig und kaputt war.Und als sei dann einen neuen Teddybären und später sogar eine richtige Puppe bekam, konnte sie sich überhaupt nicht freuen, weil sie einfach nur ihren Teddy haben wollte. Ich habe richtig gemerkt, wie wichtig ihr das damals (und auch noch heute) war und ich bin unglaublich stolz und froh, dass sie, Kurt Goldberger und all die anderen von Selfhelp bereit waren mir ihre Geschite zu erzählen. Und ich bin mir ganz sicher, dass es auch ihnen etwas bedeutet. |